Mittwoch, 28. September 2011

Schach im Film ‒ "Night Moves" (Alan Sharp/Arthur Penn)

Der Film "Night Moves" (1975) von Arthur Penn, basierend auf dem Roman von Alan Sharp, der auch das Drehbuch schrieb, handelt um den Privatdetektiv Harry Moseby (Gene Hackman), der die ausgebüchste Tochter einer ehemaligen Schauspielerin finden soll. Dabei kommt er einer größeren Sache auf die Spur ...

Moseby hat ein kleines Taschenschachspiel, auf dem er in einer Szene eine Partie nachspielt. Die Stellung ist aus Emmrich - Moritz (Bad Oeynhausen 1922).





Schwarz am Zug hätte jetzt gewinnen können mit 26.- Dxh2+!! 27.Kxh2 Sg4+ 28.Kg1 Sh3+ 29.Kf1 Sh2# (stattdessen spielte Schwarz 26.- Ld5 27.cxd5 Sh3+ 28.Kf1 und gab auf).








(Die Stellung im Film scheint, was den Damenflügel angeht, falsch aufgebaut zu sein.)

Auf Moseby macht die Partie einen großen Eindruck. Er sieht darin Parallelen zu seinem eigenen Leben. Ungenutzte Chancen, die nicht wiederkommen und einen ein Leben lang verfolgen.
Überhaupt hat der Film einen existenziellen Unterton. In einer Szene sieht Moseby sich ein Footballspiel im Fernsehen an. Seine Frau fragt ihn: "Wer gewinnt?", und er antwortet:
"Keiner. Die eine Mannschaft verliert nur langsamer."

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Mittwoch, 7. September 2011

Tactics (41)

Black to move wins in Kamsky - Svidler (Kanthy Mansyisk 2011):




Solution (2/5): 1.- Re2!! (wins the white f-pawn since 2.Qxe2 ist not possible because of 2.- Qg3!) 2.Qc3 Rxf2 3.Nc6 Rxf1+ 0-1

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Donnerstag, 1. September 2011

Unverständlicher Fehler

Großmeister begehen manchmal Fehler, bei denen man sich selbst als Amateur schlecht fühlen würde. Ein solcher Fehler ereignete sich in der Schnellschachpartie (10+10) Bacrot - Robson (Kanthy Mansiysk 2011). Schwarz war in der Diagrammstellung am Zug:






Robson spielte jetzt 87.- h2?? Ein kapitaler Fehler. Mit 87.- Kg2! 88.Tg6+ Kf1! 89.Kf3 h2 wäre das Remis klar gewesen. 88.Tg6+ Kh3 89.Kf2 h1-S+ 90.Kf3 Kh2 91.Tg7 und der Springer ist weg 1-0


Eine fast identische Stellung gibt Mark Dvoretzky in der "Endspieluniversität" [1] :



Er schreibt, dass man sich die Position "unbedingt merken sollte". Zu dem Zug, den Robson in analoger Stellung spielte, heißt es: "Trostlos ist 1.- a2? 2.Tb8+ Ka3 3.Kc2! a1-S+ 4.Kc3 Ka2 5.Tb7 Zugzwang."


Remis ist (wie oben dargestellt) 1.- Kb2!


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[1] Dvoretzky, Mark: "Die Endspieluniversität", 3. Aufl. 2006, S. 175





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