Donnerstag, 18. März 2010

Missed Chance (3)

Position from Shirov - Dominguez-Perez (Wijk aan Zee 2010). White in time trouble missed an easy win and accepted the draw.



Now 31.b4! would have been the winner because the black queen is not able to protect d8 and a8. After 31.- Qc7 32.Qa8+ Bf8 33.Rf1! (33.Rd8 Qf4) the bishop is lost.

Unfortunately Shirov did not find it (click video below to watch).

Dienstag, 16. März 2010

Schach in der Literatur ‒ "Fool's Mate" (Stanley Ellin)

In der Regel halte ich es nicht für notwendig, eine Geschichte in der Originalsprache zu lesen, wenn sie bloß der Unterhaltung dient. Wie man aber desöfteren leidvoll feststellen muss, können Übersetzer selbst in solch harmlosen Fällen Verwirrung stiften, wenn sie schlauer als der Autor sein wollen. Ein solcher Fall ist Stanley Ellins Kurzgeschichte "Fool's Mate", die im Jahre 1948 erschien. In der deutschen Übersetzung von Arno Schmidt wurde der Titel in "Huneker-Gambit" geändert - ein Eingriff, der vollkommen unverständlich ist, bietet sich doch der Begriff "Narrenmatt" an[1]. Ein Narrenmatt ist die schnellste Zugfolge, mit der man mattsetzen kann (siehe Diagramm).




In "Fool's Mate" geht es um den Angestellten George Huneker, der von seinem Chef ein Schachspiel geschenkt bekommt.

Dann, immer noch in Hut und Mantel, streifte er die diversen Hüllen von dem Päckchen, das er mitgebracht hatte, und zum Vorschein kam ein kleines flaches Lederetui. Als er den Deckel aufklappte, sah Louise, dass es mit abgetragenem grünen Samt gefüttert war, in dem, schwarz und weiß, streng geformte Gestalten ruhten - ein Satz Schachfiguren.

Huneker beschäftigt sich fortan intensiv mit dem Schachspiel, leidet aber darunter, dass er keinen Gegner hat. Seine Frau Louise will weder mit ihm spielen, noch duldet sie es, dass er einen Partner zu sich einlädt. So bleibt Huneker nichts anderes übrig, als gegen sich selber zu spielen. Dies nimmt mit der Zeit extreme Formen an, denn sein fiktiver Gegner "Weiß" (Huneker spielt lieber mit Schwarz) beginnt mit ihm zu reden.

"Ich bin mit Géza Maroczys Partien ebenso vertraut wie Sie", bemerkte Weiß, "und zögere nicht zu behaupten, dass ich, hätten wir uns jemals gegenüber gesessen, ihn genauso geschlagen hätte wie Sie - und das in jeder Partie."

Weiß redet nicht nur über Schach mit Huneker, sondern vorzugsweise über dessen Frau Louise, die die Angewohnheit hat, sie beim Schachspielen zu stören. Weiß schlägt vor, sie umzubringen -

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[1] Es ist verwunderlich, dass ein passionierter Schachspieler und exzellenter Schriftsteller wie Arno Schmidt eine solche Veränderung vornimmt.
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Sonntag, 14. März 2010

Gustafssons stärkster Zug

Während sich die besten deutschen Schachspieler zurzeit bei der Europameisterschaft in Rijeka (Kroatien) mit der erweiterten Weltspitze messen und durchaus gute Resultate erzielen, fiel mir eine Meldung auf, die im "Hamburger Abendblatt" erschien [1]: Der deutsche Spitzen-GM Jan Gustafsson hat mit dem Rauchen aufgehört!
Wer weiß, wie schwer es ist, mit dieser lästigen Sucht abzuschließen, muss dem 30-jährigen Großmeister Respekt zollen. Vermutlich sein stärkster Zug in diesem Jahr!
Weiter berichtet das Abendblatt, Jan habe sich in einem Fitnesscenter angemeldet und die "Telefonnummer des Pizza-Services vom Kühlschrank genommen". Er wolle nun versuchen, in die Top 20 der Welt vorzudringen. Viel Glück dafür, Jan.



Ein Bild aus früheren Tagen vom Dortmunder Sparkassen Chess Meeting 2009 (Quelle:chessbase.de)

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[1] Hamburger Abendblatt vom 11. März 2010

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Montag, 8. März 2010

Blunder (10)

In the diagram position (Cheparinov - Lopez-Martinez, Rijeka 2010) White's last move 21.Qf4-f3?? was terrible.


Now 21.- Bxc2+! destroyed White's position. Cheparinov could have played 22.Kc1 now, but I guess that the loss of the pawn c2 is unforgiveable in this french line. So he played 22.Kxc2 and gave Black the opportunity to demonstrate the small combination: 22.- Qb3+ 23.Kc1 Nb4! Now it's obvious why Qf3 was bad. The knight on b4 cannot be taken because the queen is unprotected. 0-1

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Freitag, 5. März 2010

Endspiel: Heuäcker-Sperre



In dieser Studie (Heuäcker 1930) hätte Schwarz kein Problem, wäre er selber am Zug. Mit 1.- e4 würde er das Remis sichern. Da nun aber Weiß am Zug ist, verschlechtert sich seine Lage und er wünschte, er könnte seinen d-Bauern vom Brett zaubern, um den gegnerischen h-Bauern aufzuhalten. Der Plan von Weiß besteht nun zunächst darin, den Läufer anzugreifen.

1.La7! La1 2.Kb1 Lc3 3.Kc2 La1

Es sieht so aus, als könnte Weiß keine Fortschritte machen, aber nun kommt Teil zwei des Plans zum Tragen.

4.Ld4! Lxd4 (4.- exd4 5.Kd3) 5.Kd3 La1 6.Ke4! +- Der König sperrt jetzt den e-Bauern, so dass der h-Bauer sich umwandeln kann.

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