Donnerstag, 10. Dezember 2009

Der Regenschirm

Der Regenschirm ist ein nützlicher Gegenstand. Man kann ihn im aufgespannten Zustand als Schutz vor Regentropfen nutzen, wie auch - im geschlossenen Zustand - als Schutz vor tätlichen Angriffen. Jedenfalls sagen das Kampfsportlehrer, die es wissen müssen.





Im Schach wird der Begriff "Regenschirm" als Bezeichnung für einen gegnerischen Bauern verwendet, der den eigenen König vor Schachgeboten schützt. Das kommt vor allem in Turmendspielen häufiger vor. Im unteren Diagramm sieht man Schwarz am Zug in der Partie Velicka - Polak (Tschechische Liga 1995).



Schwarz spielte nun 1.- f4! und forcierte nach 2.gxf4 Tb2+ (2.- Kxf4 ist remis) 3.Kf1 Kf3! den Regenschirm.


Weiß kann den schwarzen König nun nicht aus seiner aktiven, mattdrohenden Position verdrängen, da das Turmschach auf f5 nicht möglich ist. Schwarz gewann nach wenigen Zügen.

Jüngstes Beispiel zum Regenschirm ist die Partie Karjakin - Mamedyarov (Khanty Mansiysk 2009). Weiß am Zug (Diagramm unten) spannte mit ...



1.f4! den Regenschirm auf. Schwarz kann nun nicht auf f4 nehmen, da dann (wie im obigen Beispiel) ein Schach auf der f-Linie entfiele. Er würde nach 1.- gxf4 2.Te5 (oder Tg5 oder Th5) mattgesetzt. Mamedyarov versuchte noch 1.- Tf2, gab aber nach 2.Td5+ Kc8 3.Ke7 auf (3.- Te2+ 4.Te5 Tc2 5.f5 +-).

Man sieht, man kann gegnerische Bauern gut als Schutzschild, äh Regenschirm, benutzen.

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